Die Bedford

Riesenleberwurst

Die größte Leberwurst-Skulptur der Welt!

Auf dem Gelände der Bedford Wurst- & Schinkenmanufaktur entstand 2008 die größte Leberwurst-Skulptur der Welt! 

Eigentlich handelt es sich bei der Riesenleberwurst streng genommen um einen Schornstein, der mit einer riesigen, aufgeblasenen Spezialfolie überzogen wurde. Die Entstehung des Projektes incl. dem abschließenden "Leberwurstfest" wurde auf diesen Seiten festgehalten.

Wie alles begann

Auslöser war ein nicht mehr benötigter ca. 25 m hoher Schornstein.

Die Idee stammt aus dem Herbst 2007, nachdem die ersten Überlegungen zum Abriss des nicht mehr benötigten Bedford-Schornsteins aufkamen und ich immer wieder diesen Schornstein von meinem Bürofenster aus sah. Dabei dachte ich wie schön das gesamte Gelände aussehen würde, wenn man ganz groß sehen könnte, was bei Bedford produziert wird. Bei den meisten Unternehmen sieht man von außen nicht was im Inneren Interessantes hergestellt wird. Nachdem klar war, dass die Entsorgung des Schornsteins sehr aufwendig sein würde, kam dann die Idee einer Alternativverwendung. Die Riesenleberwurst war geboren.

Planungsphase

Als die Idee mit der Riesenleberwurst aufkam, wollte ich sie eigentlich aus Styropor oder PU-Schaum mit Glasfasermatten herstellen. Dieses Verfahren war mir aus der Zeit des Surfbrettbaus noch gut bekannt. Jedoch wäre diese Technik nicht umsetzbar gewesen, weil der Schornstein dann so schwer geworden wäre, so dass die Skulptur zusammengebrochen wäre.


Martin Rohling, ein guter Freund von mir, vom Planungsbüro Rohling hatte dann die Idee, die Skulptur aus Textilien bauen zu lassen. Er nahm Kontakt mit dem führenden Unternehmen im Bereich der Textilen Architektur, Fa. Ceno Tec GmbH in Greven, auf. Zwar hatte Ceno Tec noch keine Erfahrung mit einer derartigen Skulptur, aber der Vertriebsbeauftragte, Herr Baumscheiper, überzeugte mich davon, dass er jede beliebige Skulpturform mit seinen modernen Produktionsmethoden nachbilden könne. Daraufhin folgten sehr interessante Detailplanungssitzungen, die deutlich machten, wie viel Planungsdetails beachtet werden müssen, wenn man eine derartige Skulptur realisieren will. Das fängt an mit der Baugenehmigung, geht weiter mit der Detailkonstruktion des Wurstendes (siehe Bild) bis hin zur statischen Sicherung des Schornsteins. Die Feinplanung wurde übrigens vom Planungsbüro Form TL aus Radolfzell erstellt. Die Restauration des Schornsteins übernahm das Bauunternehmen Schnittker aus Bad Essen. Ein langer Weg mit vielen Helfern.

Filz-Umhüllung

Hier entsteht kein neues Christo-Kunstwerk, sondern eine Schutzschicht aus Filz, damit die Wursthülle langfristig nicht von innen beschädigt werden kann. Somit unterscheidet sich diese Leberwurst in einem weiteren Punkt von einer echten Leberwurst: Sie wird nicht von außen eingepackt, sondern von innen. Zum Glück spielt das Wetter in diesen Tagen gut mit, denn Wind und vor allem Regen würden die Arbeiten unmöglich machen. 

Die Produktion der „Wurst“

In Greven, bei der Firma Ceno Tec GmbH, wurde die Hülle für die Leberwurst-Skulptur produziert. Die Fachplanung und Detailkonstruktion der Skulptur wurde in Bayern, in Radolfzell, von der Firma Form TL durchgeführt. Mit Hilfe eines CAD-Programms wurden die einzelnen Elemente am Computer konstruiert. Die Schwierigkeit lag darin, die Wurst nicht zu eckig oder kantig wirken zu lassen, sondern wie eine echte Leberwurst in einem Naturdarm aussehen zu lassen. Als Vorlage wurde eine Bedford-Trüffelleberwurst den Konstrukteuren mit den Worten "So soll die Skulptur aussehen, nur größer" übergeben . In den Rundungen und typischen Unförmigkeiten lag die Herausforderung. Über 3D-Modelle wurden dann die Einzelteile der Skulptur berechnet und direkt an die Produktionsmaschinen übermittelt. Auf dem Bild ist die Schweißmaschine zu sehen, die die Einzelteile der Außenhaut automatisch zusammenschweißt.

Die aufwendige Spitze

Nachdem bei Ceno Tec die Spitze der Wurst vorab aufgeblasen wurde, konnten alle Einzelteile zusammen verschweißt werden. Mit der aufwendig herzustellenden Spitze der Wurst mussten sich die Ingenieure viele Stunden am PC sowie in der Herstellungshalle beschäftigen. Auf dem Foto sieht man die erste Testauffüllung der Spitze. Übrigens handelt es sich bei dieser äußeren Form um eine Nachbildung eins Naturdarms vom Schwein. Das sogenannte Fettende als Endstück des Dickdarms. Somit haben sich die Ingenieure bei der Herstellung der Spitze viele Stunden mit der Nachbildung eines "Riesena.....lochs" beschäftigt !

Die Wurst steht!

Am 2. Juli 2008 konnten wir zum letzten Mal unseren Schornstein sehen. 38 Jahre lang thronte dieser über dem Firmengelände. Gestört hat es keinen, dass er auf einmal verschwunden war. Innerhalb von wenigen Minuten wurde über dem Schornstein eine riesige Folie gezogen.

Stacks Image 800

Am Donnerstag, dem 3. Juli 2008 um 18:00 Uhr, war sie fertig. Der erste Kommentar "Die sieht aus wie eine echte Wurst, nur in riesig." Der Anblick ist recht überraschend, weil man es einfach nicht gewohnt ist, so eine Riesenleberwurst zu sehen. Mit einer Höhe von 23,8 Metern und einem Durchmesser an der dicksten Stelle von 5 Meter sicherlich die größte Leberwurst-Skupltur der Welt!

Pressebericht

Guinness Book of World Records

Unter dem Titel "Largest Leversausage Sculpture" haben wir einen Antrag auf Prüfung bei Guinness World Records in London eingereicht. In London wurde geprüft, ob die Bedford-Riesenleberwurst als ein Rekord im Sinne von Guinness World Records gilt. Entscheidend dabei war, ob dieser "Rekord" als neue Rekordrubrik anerkannt wird und ob ein derartiger Rekord bereits bekannt ist. Leider wurde unser Antrag zur Anmeldung der Riesenleberwurst bei Guinnes World Records in London abgelehnt. Grund: Das Vorhaben ist zu speziell im Sinne von Guinness World Records. Schade. Aber auch ohne Aufnahme in die Datenbank von Guinness World Records bleibt es meiner Meinung nach die größte Leberwurst-Skulptur der Welt! 

Sie steht bei Sturm, Sonne und Regen

Nachdem die Riesenleberwurst im Juli 2008 fertig gestellt wurde, musste sie sich bei allen Wetterlagen, bei Hitze und Kälte, bei Sturm, Regen und Hagel, bewähren. Bisher haben sich keine Veränderungen gezeigt, ganz im Gegenteil. Besonders bei Sturm ist es für den Betrachter, der nicht weiß, dass die Riesenleberwurst von einem massiven Schornstein im Inneren gehalten wird, unvorstellbar, wie so eine Skulptur sich bei Sturm immer noch ganz gerade und beweglos halten kann. Auch die vergangenen Winter konnten der Riesenleberwurst, trotz zeitweiser Schneebedeckung, nichts anhaben.

Leberwurstfest

Bei schönem Wetter wurde die Einweihung der Leberwurst-Skulptur mit einem Bedford-Leberwurstfest gefeiert. Es gab leckere Bedford Leberwurst auf rustikalem, frischem Brot, dazu Bier, Wasser und Wein. Eine echte Gaumenfreude. Viele der ca. 200 Gäste nutzten die Gelegenheit für einen Fahrradausflug über den Haseuferweg zum Leberwurstfest. Anstatt Geschenke wurde für einen guten Zweck gespendet (terres des hommes). Vielen Dank an die Spender. Es kamen insgesamt 365 Euro zusammen!

Footshooting mit Auszubildenden

Ohne Netz und doppeltem Boden fanden Fotoaufnahmen auf dem Dach vor der Riesenleberwurst statt. Das Fototeam Meckel schoss Aufnahmen in luftiger Höhe für eine neue Imagebroschüre des Azubi-Trainingslauf 2009. Um zu ausgefallenen Aufnahmen zu gelangen, diente die Riesenleberwurst als Hintergrund. Die neuen Fotos waren ein voller Erfolg. Natürlich nicht nur wegen dem ausgefallenen Hintergrund, sondern in erster Linie wegen den "fotogenen" Bedford-Auszubildenden.

Leberwurst aus der Luft

Wer in ca. 300 Meter Höhe über Osnabrück fliegt, wird bereits von weitem die Leberwurstskulptur, wie auf diesem Foto, sehen können. Über den umliegenden Bäumen ragt die unübersehbare Skulptur in den Himmel.

Neues Leberwurst-Etikett

Am 3. September 2013 entscheiden wir uns für die Umstellung unserer Rot/Weiß/Blauen Etiketten auf Schwarz/Weiße Etiketten. Bei dieser Umstellung hat es sich um ein organisatorisch anspruchsvolles Projekt gehandelt, da nicht nur die Produktetiketten sonder sämtliche Druckmedien, Visitenkarten, Firmenschilder bis hin zur Riesenleberwurst umgestellt werden mussten. Die Umstellung der Produktetiketten erfolgte nach und nach im Sommer 2014. Im Juni 2014 war dann auch die Riesenleberwurst an der Reihe. Jedoch konnten wir mit dem Hubsteiger nur die Vorderseite neu bekleben. Die Rückseite konnten wir mit dem Hubsteiger nicht erreichen weil das „Sozialgebäude“ sehr dicht an Rückseite der Riesenleberwurst angebunden ist. Es gab keine Lösung für die Beklebung der Rückseite. Das Projekt wurde erst einmal auf Eis gelegt. 


Erst im Frühjahr 2015 kamen wir auf die Idee ein Gerüst in U-Form zwischen die Riesenleberwurst und dem Gebäude zu platzieren. Am 28. April 2015 war es bei strahlendem Sonnenschein dann endlich soweit, dass das letzte „alte“ Bedfordetikett umgestellt werden konnte.

Trotz schwieriger Windverhältnisse wagte ein tollkühner Pilot auf der Leberwurstspitze zu landen. Leider konnte er das Flugzeug nicht zielgenau auf der Krone des Darms platzieren. Somit war eine Landung bei diesem Versuch nicht möglich. 

Weitere Versuchsflüge wurden bereits bei ruhigeren Windverhältnissen geplant.

bm 18. März 2022 

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